Montag, 20. Februar 2012

Festschrift "Die Orgeln der Klosterkirche Mariannhill in Würzburg"

Pünktlich zur Weihe erschien diese Festschrift, in der beide Orgeln unserer Kirche beschrieben werden. Sie besteht aus zwanzig Seiten mit farbigen Abbildungen.

Sie ist am Schriftenstand unserer Kirche erhältlich (5 Euro) oder auch über unsere Homepage: http://www.kirchenmusik-mariannhill.de/kontakt (5 Euro zuzüglich 1,45 Euro Versand).

Sonntag, 19. Februar 2012

Orgelweihe

Samstag, 18. Februar um 17.00 Uhr war es soweit: Unsere Orgel wurde in einer feierlichen Vesper geweiht. Wir starteten den Gottesdienst mit einem Stück auf der Krypta-Orgel, die man in der Kirche bei geöffneter Krypta-Türe recht gut hören kann. Nach den einleitenden Worten durch P. Superior Siegfried ging´s auch gleich auf die Empore zur Segnung der Orgel.

 P. Siegfried spricht das Segensgebet.

 Danach besprengt er die Orgel mit Weihwasser und inzensiert sie mit Weihrauch. 

Nach dem ersten Spiel (Germani-Toccata) stimmte ich gleich die Gemeinde in das Lied "Du meine Seele, singe" ein - schließlich wurde die Orgel 1949 ja vor allem zur Führung des Gemeindegesanges gebaut. Nach der wunderbaren Homilie von P. Siegfried kamen neun kurze Improvisationen zur Beauftragung der Orgel. Anschließend der Psalm 150, der nicht fehlen durfte - natürlich in Alternatim-Praxis, wie es sich für die Mariannhiller Orgelvespern gehört. Nach den Fürbitten, dem Vater Unser (beides mit Orgel), nach der Oration und dem Segen war wieder die Gemeinde dran mit "Wie schön leuchtet der Morgenstern", auf den als Abschluss die berühmte Reger-Fuge aus der gleichnamigen Fantasie folgte.

Besonders hat es mich gefreut, beim Stehempfang viele der Orgelbauer, auch die, die schon vor Wochen wieder abgereist waren, wieder zu treffen. OBM Giovanni Crisostomo war natürlich bis zuletzt bei der Arbeit, Piero Sandri aus Neu-Ulm war dabei, vor allem aber auch die vier Südtiroler Orgelbauer, die extra angereist kamen: OBM Oswald Kaufmann, Oswald Daum, Christoph Libera und Julian Sagasser. 

Zwei ganz besondere Gäste waren:

OBM Paul Steinmeyer (rechts) und seine Gattin, die die Mariannhiller aus Oettingen eingeflogen hatten. OBM Paul Steinmeyer hatte die Firma Steinmeyer bis zur Übergabe an einen anderen Orgelbauer geleitet und war federführend bei der Renovierung (und Rettung!) unserer Orgel in den achtziger Jahren. Es ist immer wieder schön ihn zu treffen!

Im Kloster wurde nach dem Stehempfang noch tüchtig bis Mitternacht weitergefeiert. 

Die Kirche war übrigens voll besetzt und die Orgel klang einfach herrlich. Noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön an alle Beteiligten, sei es im Orgelbau oder als finanzielle Unterstützer, die dieses Projekt gelingen ließen! 

Dienstag, 14. Februar 2012

Koppelkontakte

Seit gestern ist OBM Giovanni Crisostomo dabei, die Kontakte unserer zehn Koppeln zu reinigen. Es geht dabei um mehr als 1000 Silber-Drähtchen. Sie waren sehr verschmutzt, so dass einige Koppeltöne nicht gerade zuverlässig funktionierten.

Ein Bild aus dem Jahre 2011: Die verschmutzten Kontakte der Koppelrelais.


Die Ursachen hierfür waren nicht die gleichen wie die Ursachen für die Verschmutzung der restlichen Orgel. Die Koppelrelais befinden sich nämlich relativ abgeschirmt im Spieltisch.

Vielmehr war der Auslöser eine gut gemeinte Orgelwartung in den neunziger Jahren durch einen rabiaten  Orgelbauer, der eigentlich ohne Anlass - damals funktionierten die Koppeln tadellos - auf die Relais Kontaktspray aufgesprüht hat. Seitdem machten einige Töne immer wieder Probleme. Das Kontaktspray hat zwar kurzfristig einen positiven Effekt, langfristig gesehen ergeben sich dann allerdings zwei Probleme: Zunächst verschwindet der gelöste Schmutz ja nicht einfach. Er wird mehr oder weniger nur auf dem Draht verschoben und/oder überbrückt. Der Schmutz selbst bleibt aber auf dem Kontakt. Zweitens zieht das eingetrocknete Spray den Schmutz eher an.

Die Koppelanlage. In der Mitte ist bereits ein ganzer "Kamm" ausgebaut.


So muss im Moment jedes einzelne Drähtchen in eine Spezialflüssigkeit für Silberdrähte getaucht werden - nur getaucht deshalb, damit die Silberdrähtchen keiner mechanischen Belastung ausgesetzt werden.

Und so sah die Reinigungsflüssigkeit nach dem Baden heute Abend aus:

Oben: Frische Flüssigkeit; Unten: Flüssigkeit mit dem Schmutz der letzten Jahrzehnte. Lecker...

Das Gegenstück zu den Kontaktkämmen: Hier ist noch ganz schön viel Schmutz zu sehen. Das gibt dann noch einmal Arbeit für einen ganzen Tag.


Donnerstag, 9. Februar 2012

Neues offizielles Bild unserer Steinmeyer-Orgel

Die Hauptstimmung ist immer noch voll im Gange. Ich nutzte eine Kaffeepause der Orgelbauer, um das neue offizielle Bild unserer Orgel zu fotografieren. Ich bin noch nicht ganz zufrieden, aber besser geht es nur im Sommer, wenn die Sonne anders steht.


Das Lila im mittleren Pfeifenfeld kommt von den Fenstern hinter der Orgel.

Auf unserer Homepage (siehe Kasten rechts) ist das Bild auch größer abrufbar.

Mittwoch, 8. Februar 2012

Orgelbauer sorgt für gute Stimmung...

In diesen Tagen gibt es nicht viel Aufregendes zu berichten. OBM Giovanni Crisostomo stimmt seit Montag die komplette Orgel durch; das ist die abschließende Hauptstimmung.

Unterdessen laufen meinerseits die Vorbereitungen für die Orgelweihe auf Hochtouren, Einladungen sind schon fast alle verschickt, für den Sektempfang wurde alles bestellt und ganz nebenbei :) muss ich auch noch ein bisschen üben...

Nochmal zur Erinnerung: Die Weihe ist also am Samstag, 18. Februar um 17.00 Uhr. Vielleicht sehe ich ja den ein oder anderen von unseren unzähligen Lesern. An dieser Stelle: Herzlichen Dank für Ihr Interesse!

Damit dieser Post nicht ganz ohne Bild auskommen muss, hier noch ein weiteres Vorher-/Nachher-Bildpaar, diesmal von unserem Vorbalg:

Das sieht doch schon ganz anders aus...


Samstag, 4. Februar 2012

Vollständige Disposition

Wie schon geschrieben, ist die Orgel intonatorisch nun fertig. Da gleichzeitig wieder Wochenende ist, hier nun die vollständige Disposition unserer Steinmeyer-Orgel von 1949 (zum letzten Mal, werde sie nicht nochmal wiederholen :) ):

Hauptwerk (11/11):
Principal 16´
Principal 8´
Flöte 8´
Gemshorn 8´
Oktav 4´
Rohrflöte 4´
Quint 2 2/3´
Schwiegel 2´
Mixtur 4f. 1 1/3´
Cornett 3-5f. 8´
Helle Trompete 8´

Positiv (11/11)
Hornprinzipal 8´
Dulzgedeckt 8´
Quintatön 8´
Praestant 4´
Nachthorn 4´
Superoktav 2´
Superquint 1 1/3´
Scharff 3f. 1´
Cymbel 3f. 1/2´
Rankett 16´
Krummhorn 8´
Tremulant

Schwellwerk (17/17):
Rohrgedeckt 16´
Principal 8´
Grobgedeckt 8´
Gamba 8´
Salicional 8´
Vox coelestis 8´
Weitprincipal 4´
Koppelflöte 4´
Dolcan 4´
Nasat 2 2/3´
Waldflöte 2´
Terzflöte 1 3/5´
Sifflöte 1´
Mixtur 5-6f 2´
Fagott 16´
Trompete 8´
Clairon 4´
Tremulant

Pedal (16/16)
Principalbass 32´ (2012)
Kontrabass 16´
Subbass 16´
Gedecktbass 16´ (SW)
Quintbass 10 2/3´
Oktavbass 8´
Bassflöte 8´
Gedecktbass 8´ (SW)
Choralbass 4´
Flötbass 4´ (SW)
Rohrpfeife 2´
Pedalmixtur 6f. 2´
Kontraposaune 32´ (2012)
Posaune 16´
Trompetbass 8´
Clarine 4´

Normal-, Super- und Suboktavkoppeln.

Freitag, 3. Februar 2012

Intonation abgeschlossen

Gestern, am 2. Februar 2012 - dem Kongregationsfest der Mariannhiller Missionare - konnte die Intonation abgeschlossen werden. Die Orgel war pünktlich zum Festgottesdienst mit allen 55 Registern spielbar.

In den vorausgegangenen Tagen wurde die Mixtur des Hauptwerks intoniert, vor allem aber das prinzipalische,  3-5fache Cornett, im Klang zurückgenommen. Es war eines der "penetranten" Register der Orgel. Für solistisches Spiel eher ungeeignet (beißender Klang), für akkordisches Spiel schlichtweg zu kräftig. Die beiden Orgelbauer OBM Giovanni Crisostomo und Piero Sandri haben noch einmal ihr ganzes Können unter Beweis gestellt. Das Cornett klingt jetzt immer noch prinzipalisch; es  kann als romantische Klangkrone im Hauptwerk dienen, ist  aber durchaus auch solistisch verwendbar. Sehr gute Arbeit!

Leider müssen wir uns heute von Piero Sandri verabschieden. Die nächste Orgel, die er auf Vordermann bringen wird, wartet schon (in Italien). Wir werden ihn sehr vermissen!

Bei dieser Gelegenheit muss ich noch etwas nachholen: Im Post, auf dem ich alle Mitarbeiter vorgestellt habe, fehlt Piero Sandri.

Hier also eine Kurzvita:
Piero Sandri wurde 1966 in Turin geboren. Nach der Ausbildung zum Orgelbauer in Ludwigsburg arbeitete er Ende der neunziger Jahre bei Orgelbau Rieger, später bei der Orgelmanufactur Vleugels. Hier lernte er auch OBM Giovanni Crisostomo kennen. Danach hat er sich selbständig gemacht.


Heute arbeiten unsere beiden Orgelbauer noch an einigen Zungenpfeifen. Was ist jetzt noch zu tun? Der Spieltisch muss noch technisch überholt werden. Hierbei geht es vor allem um die Reinigung der Koppelrelais und um die Regulierung des Tastengangs. Außerdem muss die abschließende Hauptstimmung der Orgel noch durchgeführt werden.

Zum Schluss wieder ein Vorher/Nachher-Bildpaar:
(zum Vergrößern bitte klicken.)